Kilian Kerner  „DDR. Die gestohlenen Kinder.“

Kilian Kerner hat seine neue Kollektion während der
Berlin Fashion Week im Juli 2025 präsentiert: „DDR. Die gestohlenen Kinder.“

„DDR. Die gestohlenen Kinder.“ für Kilian Kerner Berlin während der Berlin Fashion Week, im Rahmen von COLLECTIVEFOUR, präsentiert. Zum ersten Mal zeigten Kilian Kerner und die beiden Designkollegen Danny Reinke und Marcel Ostertag ihre Kollektionen in der großen Uber Arena, nachdem ihre Shows in den vergangenen Saisons noch in der Uber Eats Music Hall stattgefunden hatten.

Der Einladung zur Fashion Show von Kilian Kerner Berlin sind zahlreiche Stars aus Film und Fernsehen gefolgt. In der Front Row saßen unter anderem Simone Thomalla, Florence Kasumba, Annabelle Mandeng, Ulrike Frank, Thomas Hayo und Kristo Ferkic. Auf dem Runway liefen sowohl Zoe, Canel, Katharina, Kevin und Pierre aus der aktuellen Staffel von ‚Germany’s Next Topmodel by Heidi Klum‘ – darunter auch die diesjährigen Gewinner Daniela und Moritz – sowie Stella und Nicole aus vergangenen Staffeln.

Mit der Fashion Show zur Kollektion „DDR. Die gestohlenen Kinder.“ trägt der Designer diese verdrängte Geschichte auf die größte Bühne, die Berlin zu bieten hat – in die Uber Halle, die größte Indoor Venue der Stadt.

Die neue Kollektion von Kilian Kerner Berlin ist inspiriert durch das Jahrzehnt, in dem die Themen Zwangsadoptionen und angeblicher Kindstod ihre Höhepunkte hatten: die 80er-Jahre. Die typischen expressiven Silhouetten des Jahrzehnts werden dafür modern interpretiert. Hosen und Jacken sind mit Nieten besetzt. Der Eröffnungslook: ein Midi-Dress mit markanten Schultern, breitem Taillengürtel und spitzen Nieten auf den KnöpfenProgressive Streetwear-Looks treffen auf Abendlooks, die feminin und sexy daherkommen. Mit Blumen bestickter Denim trifft auf Glitzersteine; an anderer Stelle wird Denim mit Pailletten um Tüll mit Blüten ergänzt – Gänseblümchen sind dabei ein Symbol für die Unschuld und Reinheit der Kinder. Goldenes und schwarzes Kunstleder bringen Härte in die Kollektion. Zerrissener Denim mit Perlen weckt ein Gefühl von Verletzlichkeit

Ein systematisches Unrecht, das Tausende Familien zerriss – die Geschichte der gestohlenen Kinder in der DDR ist bis heute nicht aufgearbeitet. Was Ende der 1950er-Jahre begann und in den 1980er-Jahren seinen grausamen Höhepunkt fand, steht für ein tiefgreifendes Versagen von Institutionen: Zwangsadoptionen und angebliche Säuglingstode, die unzählige Leben für immer veränderten.

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Bis heute ist von rund 15.000 Fällen im Zusammenhang mit vermeintlichen Säuglingstoden und etwa 10.000 Zwangsadoptionen die Rede. Tatsächlich aufgeklärt wurden bislang nur fünf Fälle im Bereich der Säuglingstode und etwa 20 bis 40 bei den Zwangsadoptionen.

Oft war vom sogenannten „Asozialen-Paragrafen“ die Rede: Wer nicht ins System passte, sollte keine Kinder erziehen dürfen. Bis heute fehlt es an echter Aufarbeitung und Unterstützung. Es wirkt, als wäre eine neue Mauer errichtet worden – dabei sollte diese Geschichte längst überwunden sein.

Den Eltern wurde verwehrt, ihre „verstorbenen“ Kinder zu sehen. In vielen Fällen hieß es lediglich: „bereits beerdigt“. Gräber gibt es kaum. Manche Eltern ließen vorhandene Gräber öffnen – gefunden wurden Tierknochen oder Kleidungsstücke, die definitiv nicht von einem Säugling oder Kleinkind stammen konnten. Wer Zweifel äußerte, wurde als „geisteskrank“ abgestempelt. Das Schicksal galt als besiegelt: „Ihr Kind ist tot.“

„Bringen Sie uns einen Fall – dann sehen wir weiter“, lautete oft die Antwort der Behörden. Doch selbst nach dem ersten offiziell aufgeklärten Fall – bei dem ein vermeintlich verstorbenes Kind seine Mutter 30 Jahre später lebendig gegenüberstand – geschah nichts. Die Mutter hatte Jahrzehnte an einem leeren Grab getrauert. Auch sie wurde alleingelassen.

©Stylemagazine-Berlin Founder Lydia Ritter / Sven Wernicke

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